Samstag, 11. Dezember 2010

Die Geschichte vom Weihnachtswal

Traditionell hängt an unserem Weihnachtsbaum ein Wal. Doch die wenigsten kennen die Geschichte des Weihnachtswals:

Vor langer, langer Zeit lebte in Schottland eine junge Frau namens F. Jeden zweitenTag kellnerte sie im Gasthaus McBars in ihrem kleinen Ort an der Küste. Ihr Leben war gut und sie bekam viel Trinkgeld. Alles wäre so schön, wenn es nicht die bösen McEvils gebe, eine große Familie aus dem Nachbarort, die immer wieder in McBars kamen um rumzustänkern und sich zu schlägern. F. war keine zimperliche Frau und hatte schon das eine oder andere Mal einen McEvil eigenhändig aus dem Gasthaus befördert.
Als F. am Weihnachtsmorgen wieder zum Gasthaus McBars kam sah sie draußen den Besitzer Marcus McTrinky sitzen und weinen.
"Marcus, was ist denn passiert?" frage F.
"Ach, F.! Die McEvils waren wieder hier," er wurde von einem Weinkrampf geschüttelt, "ach, sieh es dir doch selbst an!"
F. schritt in das Gasthaus und erstarrte. Alles war kaputt. Die Stühle waren zerschlagen, die Bar zerkrazt und die gesamten Whiskyvorräte lagen zerschellt am Boden.
"Marcus, so kann es doch nicht mehr weiter gehen," sagte F. kämpferisch.
"Ach, F. Was können wir schon tun. Die McEvils sind einfach zu viele, " heulte Marcus, "und den guten Whisky haben sich auch noch gestohlen."
"Mir fällt bestimmt was ein," sagte F.
Am besten konnte sie schon immer am Meer denken. Zusammen mit einer extragroßen Flasche Whisky setzte sie sich auf die wildromantischen Felsklippen.
Doch so scharf sie auch nachdachte und so viel Whisky sie auch trank, ihr fiel kein genialer Plan ein.
"Gegen die McEvils, da brauche ich ein Wunder!" rief sie voll Verzweiflung in den Wind.
"Hilf mir und du bekommst dein Wunder," kam auf einmal eine Stimme.
"Wer spricht da?" fragte F.
"Komm zum Fuße der Klippe!"
F. lief, neugierig wie sie war, sofort zum Fuße der Klippe. Sie sah hoch zur Sonne. Derzeit herrschte Ebbe und sie schätze die Zeit bis zur nächsten Flut ein.
"Komm näher," sagte die Stimme aus einer dunklen Höhle.
Vorsichtig ging F. näher und sah in hinein. Als sich ihre Augen an das Dunkel gewöhnt hatten sahe sie einen großen Fisch, der sich in einem alten Seil verknotet hatte und verzweifelt versuchte sich zu befreien.
"Hallo, Fisch, hast du mich gerufen?"
Dieser antwortete empört:"Das sieht doch ein jeder Idiot, dass ich kein Fisch bin!!! Ich bin ein Wal."
"Und du kannst sprechen!"
"Natürlich kann ich sprechen!!"
"Tut mir leid, ich wußte nicht, dass wale sprechen können. Ich dachte ihr singt nur!"
"Ich bin auch nicht irgendein Wal. Ich gehöre zur seltenen Spezies der Wunschwale."
"Boah eh!"*
"Wenn du mir hilfst, dann erfülle ich dir einen Wunsch, denn das machen Wunschwale."
"Tut mir leid, aber ich habe noch nie von den Wunschwalen gehört."
"Wir sind auch sehr selten. Wegen unsere Zauberkraft wurden wir gejagt und deswegen gibt es nur noch wenige von uns."
"Das tut mir leid. Kannst du etwas gegen die grässlichen McEvils tun?"
Der Wal zwinkerte einmal und meinte: "Schon passiert."
F. zog ihr Messer und befreite den Wal aus seiner misslichen Lage. Vor lauter Ungeduld wand sich dieser und F. wurde pitsche-patschenaß.
"So, lieber Wunschwal, du bist frei."
"Danke!" rief der Wunschwal und tauchte majestätisch unter.
F. kletterte die Klippen hoch.
Kaum war sie oben angekommen kam ihr Marcus aufgeregt entgegengerannt.
"F., es ist gerade etwas wunderbares passiert," rief er.
"Was ist denn los?"
"Die McEvils sind tot. Alle miteinander!"
"Was!!! Wie das denn."
"Meinen Whisky haben die zu Nahe ans Feuer gestehlt und der ganze Hof der McEvils ist explodiert. Endlich sind wir sie los," freute Marcus sich und umarmte F.
"Danke, Wunschwal oder sollte ich sagen Weihnachstwal," murmelte F. dankbar.
Seitdem herrschte Friede im Gasthaus McBar und F. musste nie wieder Leute rauswerfen.

Seither gedenken die Nachfahren von F. der guten Tat des Weihnachtswal indem sie einen Papierwal an den Weihnachtsbaum hängen.

*Alter schottischer Ausdruck des Erstaunens

3 Kommentare:

  1. Tolle Geschichte! Obwohl ich erst was anderes erwatet hab^^

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  2. geschichtlich einwandfrei - ich bin überzeugt, dass in der Höhle noch die eine oder andre Schuppe des Weihnachtswales zu finden wäre - und wer die Schuppe findet bekommt auch eine Schnuppe - eine Weihnachts oder auch Stern

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  3. Aber Daddy, Wale haben doch keine Schuppen. Das sind doch Säugetiere. Nur Fische haben Schuppen und ich zitiere den Weihnachtswal: "Das sieht doch ein jeder Idiot, dass ich kein Fisch bin!!! "
    .. obwohl, wenn ich darüber nachdenke: Auch Menschen haben manchmal Schuppen und Menschen sind ja auch keine Fische sondern eher Wale, oder so ähnlich :)

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