Donnerstag, 14. März 2013

Frauen und technische Studiengänge mal wieder

In der FAZ gab es vor einiger Zeit einen Artikel mit dem Titel "Starre Geschlechtergrenzen". Darin ging es darum, warum die bösen Frauen keine technischen Studiengänge anstreben.
Da ich mich über solche Artikel immer gerne aufrege, hier meine persönlichen Lowlights des Artikels:

"Die weibliche Zwanzig-Prozent-Marke sei eine Art „magische Grenze“, weil über mehr Frauen in den Technikberufen schon seit rund vierzig Jahren diskutiert werde, sagt Heike Kahlert, Soziologin an der Universität München. Seitdem habe sich aber nicht viel verändert, Frauen dienten in den technischen Studiengängen oft nur als Füllsel. Würde man nicht gezielt um sie werben, blieben viele Studienplätze unbesetzt."

Autsch! Jemanden als "Füllsel" zu bezeichnen - das ist schon bitter.
Außerdem was soll der Unsinn, dass Frauen in technischen Studiengängen nur dort sind, weil speziell um sie geworben worden. Würden diese Frauen etwa lieber Germanistik studieren, oder was???
Ja, es gibt Frauen die studieren Elektrotechnik, Maschinenbau etc., weil sie sich dafür interessieren!
Meine persönliche Erfahrung mit  Soziologen, die sich mit Frauen in technischen Studiengängen beschäftigen, ist, dass diese es sich gar nicht vorstellen können was technischen zu studieren und sie Frauen in technischen Studiengängen dann als etwas seltsam ansehen.

"Die Soziologin nennt für die Technikabneigung der Frauen Gründe: „Frauen studieren interessegeleitet und wollen sich nicht so früh auf ein bestimmtes Arbeitsfeld festlegen.“ Mit einem technischen Fach entscheide man sich aber schon sehr früh für einen Beruf. Männern liege diese Festlegung mehr als Frauen, hat Kahlert beobachtet."

Wie jetzt? Studieren Frauen etwas, was sie interessiert oder etwas, womit sie später möglichst flexibel sind?


Außerdem wirken nach ihren Erfahrungen Berufsberatungen oft kontraproduktiv. Sie lenkten die Wünsche der Frauen in die falsche Richtung. „Eine Tätigkeit mit Menschen und Medien findet ja nicht nur im geisteswissenschaftlichen Umfeld statt, sondern kann genauso im Technikbereich liegen.“ Das werde aber viel zu wenig deutlich gemacht."

Aaargh! Ist klar, als Frau will man ja auf jedenfall mit Menschen und Medien arbeiten. Dazu hatte ich schon vor einiger Zeit was geschrieben. 

"Andererseits seien in der Wirtschaft die Hürden für Frauen oft höher als im öffentlichen Dienst mit seinen vielen Gleichstellungsprogrammen. „Die Atmosphäre ist eben auch wichtig. Frauen wollen nicht lebenslang eine Sonderrolle spielen am Arbeitsplatz“, sagt Kahlert. Diese Gefahr drohe ihnen aber oft im technischen Bereich."

Hmm, das hört sich für mich so an, dass Frauen eh nicht im Büro weiter kommen, wenn ihnen nicht mit z.B. Gleichstellungsprogrammen geholfen wird.
 Es ist ja nicht so, als ob Frauen nur in technischen Berufen diskriminiert werden. Freundinnen, die in typischen "Frauenberufen"  haben mir Geschichten erzählt, bei denen ich echt nur noch mit den Ohren geschlackert habe.
 


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