Donnerstag, 2. Dezember 2010

Einarbeitungswoche oder Drei Prinzessinnen in Austria

Meist, wenn ich in Zeitungen und im Internet was zum Thema "Frauen in der Physik" oder "Frauen in der Technik" lese kommen dann diverse Horrorgeschichten über Diskriminierung, Mobbing etc. Dabei hat man das Gefühl ( also jedenfalls ich), dass man, wenn man nach diesen Berichten geht als kleines Weibchen eh keine Chance hat in der bösen Ingenieurswelt zu überleben oder das man die Oberfighterwalküre sein muss um zu bestehen. Deswegen, um mal auch was positives in die Welt zu setzen, erzähle ich mal ein bisschen von meiner Einarbeitungswoche in Österreich. 

Zufälligerweise ergab es sich das wir drei Entwicklerinnen waren, die letze Woche Montag ins schöne Kärnten fuhren.
Wir sollten die Produktionslinie und die Prozessleute mal kenne lernen.
Dort angekommen wurden wir sehr herzlich von unseren kärtner Kollegen empfangen. Auch im schönen Österreich sind Frauen im technischen Bereich eher Mangelware und wir wurden verwöhnt und umsorgt wie Prinzessinnen. (Die hiesigen Kollegen sind zwar der Meinung, dass wir verdorben wurden, aber was wissen die schon ;) ).
Wir haben Plätze bekommen, wo wir uns ausbreiten konnten und wenn der nächste Termin auf der Liste stand mussten wir nicht selbst dorthin gehen. Nein, wir doch nicht. Wir wurden immer abgeholt und anschließend erstmal zur nächsten Kaffeeecke geführt mit ordentlich Koffein versorgt und dann wurden wir über das jeweilige Spezialgebiet des Kollegens bespaßt.

Die Produktionslinie durften wir auch anschauen. Da es sich hierbei um einen Reinraum handelt mussten wir in so komische Reinraumanzüge schlüpfen. Für jemanden Ungeübten dauert es auch eine Weile bis man sicher sein kann, dass alles sitzt.   In dem Overall bin ich mir wie in einem überdiminsionierten Strampelanzug vorgekommen. :)


Ich empfand die Kommunikation im Reinraum eher als unangenehm, da ich von den Leuten das Gesicht nicht gesehen habe und das mich total wahnsinnig gemacht hat. 

Interessant war es auf jeden Fall. Ich war auch sehr tapfer: Es gab sehr viele große, rote Knöpfe, die mich förmlich anflehten, dass ich sie doch drücken sollten, aber ich blieb standhaft. Ich glaube, dass wäre auch weniger gut gekommen, wenn ich einen Teil der Produktion gestoppt hätte. 

Mein großes Achievement der Woche: In der ganzen Woche habe ich nur einen einzigen klitzekleinen Österreicherwitz gemacht.

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